Permakultur begann in den 1970er Jahren als Konzept für nachhaltiges und naturnahes Landschaftsgartendesign. Seither breitet sich die Idee immer weiter aus und erweitert sich dabei auch in ihrem Grundgedanken. Inzwischen ist aus der Gartenidee eine Philosophie geworden, in der alle möglichen Arten von Lebensräumen und Gemeinschaften als dynamische Systeme verstanden werden, welche durch diverse natürliche Kreisläufe miteinander verbunden sind. Als zentraler Kernpunkt steht die Nachhaltigkeit, die in der Ausgewogenheit der natürlichen Kreisläufe Ausdruck findet. In diesem Rahmen sind wir als Menschen ebenfalls dynamisch mit der Natur verbunden.
Die Philosophie der Permakultur stützt sich auf 3 ethischen Grundsätzen und 12 Handlungsprinzipien.
Die ethischen Grundsätze schärfen die systemische Perspektive. Es geht darum, immer das große Ganze im Auge zu behalten, statt nur die eigenen Interessen.
Die drei Grundsätze:
Achtsamer Umgang mit der Natur (planet care)
Wir gärtnern in einem natürlichen Umfeld, von vielen Lebewesen belebt. Ein gesunder Garten ist durch Vielfalt geprägt.
Achtsamer Umgang mit der Menschengemeinschaft (people care)
Jede(r) bringt sich in den Garten ein, so gut sie/er kann. Alle bilden einen Teil des gesamten Systems und wir kümmern uns um alle, ungeachtet von ‚Leistung‘. Das macht die Gemeinschaft stark. Jede(r) ist gleich wichtig.
Gerechtes Teilen der Ressourcen (fair share)
Uns stehen Ressourcen zur Verfügung, die vielleicht auch von anderen im System gebraucht werden – z.B. Wasser, oder die Ernte. Als Teil eines Systems nehmen wir auf die Bedürfnisse anderer (Lebewesen) Rücksicht und beanspruchen nicht mehr als wir brauchen.
Die 12 Grundprinzipien
Die 12 Grundprinzipien sind Leitsätze, die zur praktischen Handlungsorientierung dienen.
- Beobachte und interagiere
- Sammle und speicher Energie
- Erwirtschafte einen Ertrag
- Reguliere dich selbst und lerne aus Feedback
- Nutze und schätze erneuerbare Ressourcen und Leistungen
- Produziere keinen Abfall
- In der Planung, erfasse zuerst die Muster, dann erst die Details
- Integrieren statt segregieren
- Setze auf kleine und langsame Lösungen
- Fördere die Biodiversität
- Nutze den Randbereich und schätze das Marginale
- Gehe kreativ mit Veränderungen um